Rennbericht Vysoke Myto (CZE) – 2019


,,Das letzte Rennen fand im weit entfernten Vysoke Myto statt. Wie immer reisten wir mit einem Klein-LKW mit Wohnwagen, sowie zusätzlich einem PKW mit Kofferanhänger an, um mein ganzes Equipment an die Rennstrecke zu bringen – nur diesmal dauerte allein die Anreise 9,5 Stunden. Nach dieser langen Fahrt fanden wir jedoch eine wirklich tolle Strecke vor, nur das Wetter war sehr wechselhaft. Das gesamt Wochenende über wechselten die Bedingungen stündlich, vom starken Regen, bis hin zum Sonnenschein.

Bevor ich näher auf meine Performance an diesem Wochenende eingehe, möchte ich mich bei meinem ganzen Team und vor allem bei meinem Vater bedanken. Wir hatten bereits bei der Anreise gröbere technische Probleme beim Equipmenttransporter, welche eine Heimreise unmöglich machten. Mein Vater kümmerte sich um die gesamten Reparaturarbeiten und organisierte Spezialwerkzeug sowie die benötigten Ersatzteile mitten in Tschechien. Durch sein Engagement konnte ich mich trotz allem zu 100% auf das Motorradfahren konzentrieren und am Sonntag Abend in den top reparierten LKW setzen und die Heimreise problemlos antreten – Danke dafür!!

Die freien Trainings am Freitag und Samstag verliefen recht gut für mich. Anfangs war es noch schwer ein gutes Motorradsetup für die neue Strecke und die nassen Bedingungen zu finden. Nach einigen gröberen Änderungen am Fahrwerk und den Metzeler Regenreifen erarbeiteten wir schlussendlich aber ein wirklich konkurrenzfähiges Paket. Wie immer fand auch das Qualifying am späten Samstag Nachmittag statt. Die Bedingungen am Nachmittag waren nach wie vor sehr wechselhaft. Wir bereiteten die Bikes also sowohl für Regen, als auch für trockene Bedingungen vor, um zum Qualifyingstart optimal vorbereitet zu sein. Als es dann soweit war, regnete es zwar nicht mehr, jedoch war die Strecke nass und das Befahren des Offroadteils leider nicht möglich. Gerade diese schweren Bedingungen liegen mir jedoch sehr und ich konnte eine gute Leistung abliefern. Trotz der starken internationalen Konkurrenz und auch einigen Tschechischen Fahrern, welche bereits viel Erfahrung auf dieser Strecke hatten, konnte ich mir Platz 5 sichern. Direkt hinter der ersten Startreihe war also bei den Rennen am Sonntag noch alles möglich.

Race 1: Obwohl es am Morgen stark regnete, trocknete die Strecke bis zu unserem ersten Rennen (13:00) auf und wir konnten problemlos auf Slicks an den Start gehen. Sogar der Offroad war sehr gut befahrbar. Auf der einen Seite war es cool den Offroad zu fahren, da dieser wirklich gut war, auf der anderen Seite wusste ich genau, dass ich in diesem Bereich die entscheidenden Zehntel verlieren könnte. Um ca. 13:20 Uhr gingen die 4 roten Lichter der Startampel aus. Meine Reaktionszeit war super und ich konnte ohne viel Wheelspin und mit dem Vorderrad am Boden bleibend einen richtig guten Start hinlegen. Auf der Start-/Zielgeraden kam ich direkt bis zur Spitze des Fahrerfeldes vor. Durch einen Fehler in der zweiten Kurve verlor ich einige Plätze im Startpulk und fuhr am Ende der Top 10 weiter ins Rennen. Während des Rennens konnte ich mich Platz für Platz nach vorne kämpfen und schlussendlich nach über 20 Minuten die Ziellinie auf Platz 5 überqueren.

Race 2: Auch der zweite Rennlauf fand bei trockenen Bedingungen statt. Mein Start war wieder perfekt und ich fuhr als 3ter in die ersten Kurven. Diesmal konnte ich diese Position auch behalten und startete somit unter den TOP 3 ins Rennen. Ich konnte diese Base auch gut halten, bis zu einem Fehler beim Offroadeingang. Mein Vorderrad befand sich nur 10cm neben der Ideallinie, wodurch direkt zwei andere Fahrer bei mir an der Innenseite vorbei kamen. Während des Rennens wurde dann ziemlich hart gekämpft. Die Plätze, welche ich im Offroad verloren hatte konnte ich am Asphalt teilweise wieder gut machen. Heiße Zweikämpfe mit weit über 100km/h Lenker an Lenker machten das Rennen zu einem richtigen Highlight. Dennoch, kleinste Fehler werden bei diesem fahrerischen Niveau sofort bestraft. Am Ende des zweiten Laufs reichte es leider nur für Platz 6.

Mit einem P5 und einem P6 erreichte ich auch Platz 6 in der Tageswertung, punktegleich mit Platz 5. Auch wenn ich meinem selbstgestzten Zielen (Top 5 in der Meisterschaft, Top 3 im internationalen G-Cup) immer näher komme, habe ich einiges an diesem Rennwochenende dazulernen müssen. Vor allem muss ich an meinem Defiziten im Offroadbereich arbeiten und ich werde die zukünftigen Rennen deutlich „härter“ fahren.

Alles in allem ein recht akzeptables Ergebnis. Mit Platz 4 (von 19) in der höchsten Klasse des internationalen G-Cups und Platz 7 (von 21, höchste Klasse S1) in der Österreichischen Meisterschaft geht es nun weiter nach Cheb (Tschechien) zu einem weiteren tollen Rennevent. Alle Infos gibts natürlich hier 😉

Ich möchte mir hiermit auch nochmals ausdrücklich bei meinen Sponsoren bedanken. Nur durch diese erhalte ich die Möglichkeit quer durch Europa zu reisen und mich international zu duellieren. Jeden einzelnen aktuellen Sponsor findet ihr im Menü unter „Sponsoren“ – Reinschauen lohnt sich 😉