Rennbericht Fridolfing (GER) – 2019


Das „Heimrennen“ ist abgehackt. Fridolfing befindet sich zwar im Nachbarland, ist aber jenes Rennen 2019, welches meiner Heimat am nächsten ist (nur ca. 2,5 Stunden Fahrzeit). Ausgetragen wurde diesmal die 4te Station des Internationalen SuperMoto G-Cups. Wie jedes Jahr leistete der AMC-Freilassing eine top Arbeit und bot allen Fahrern, Betreuern und Zuschauern ein wirklich tolles Rennwochenende. Da dieses Engagement allgemein bekannt ist, waren wieder hunderte Supermotopiloten aus diversen Ländern am Start.

Qualifying:
Durch die sehr stark einseitige Belastung der Reifen war es für uns eine große Herausforderung ein gutes Setup für das Hinterrad in den Trainings zu finden. Wir konnten aber eine gute Lösung erarbeiten und im Qualifying eine ordentliche Performance liefern. Ich konnte meine Rundenzeiten im Vergleich zu den freien Trainings um ganze 2,0 Sekunden reduzieren, was im Rennsport eine enorme Zeitspanne ist. Schlussendlich verpasste ich knapp die Top 5. Ich wurde also 6ter mit nur 0,3 Sekunden Abstand zum Motorrad-WM Piloten Philipp Öttl #65, welchen ihr wahrscheinlich aus dem Fernsehen (Moto 2) kennt. Somit Startreihe 2 für die beiden Rennläufe am Sonntag Nachmittag.

Lauf 1:
Mein Startplatz in der zweiten Reihe ganz außen war vielversprechend. Zudem bemerkte ich bereits bei den Trainings, dass ich mit der körperlich sehr anstrengenden Rennstrecke und der herrschenden Hitze deutlich besser klar kam, also so manch anderer Fahrer. Mit großen Erwartungen wartete ich also bis die 4 roten Lichter der Startampel ausgingen. Mein Start war super. Ich kam zwar nicht an den vordersten Fahrern vorbei, jedoch konnte ich mich bereits auf der Start-Ziel-Geraden direkt hinter die erste Startreihe setzen. In der ersten Kurve stürzte der Fahrer vor mir auf Platz 3 und ich musst abbremsen um einen schwereren Unfall zu verhindern. Auch wenn dies nur eine kurze Bremsung war, konnten andere Fahrer dies ausnützen und an mir vorbeifahren. Ich ging also auf P7 in das erste Rennen. Durch die gezwungene Bremsung konnten auch langsamere Fahrer an mir vorbeigehen wodurch sich die Spitze des Fahrerfeldes rasch absetzen konnte. Als ich dies bemerkte, wollte ich keine Zeit verlieren und versuche rasch Zeit und Plätze gut zu machen. Auf einer Geraden am Asphalt driftete ein Fahrer vor mir in die Kurve. Ich bremste deutlich später und wollte mich relativ aggressiv, ebenfalls driftend zwischen ihm und den Curps an der Kurveninnenseite positionieren. Leider klappte mir dabei mein Vorderrad ein, da die Rennstrecke abseits der Ideallinie ziemlich verschmutzt war. Ich kam zu Sturz und rutschte direkt in den Fahrer vor mir. Dadurch kam auch dieser zu Sturz – Sorry nochmal dafür!! Weder wir beide, noch unsere Motorräder wurden dabei beschädigt/verletzt und wir konnten weiter am Rennen teilnehmen. Ich benötigte dafür etwas länger, da ich so einiges an meinem Lenker wieder gerade biegen musste. Bereits nach 2 Runden konnte ich den Fahrer, welcher nach dem Crash deutlich schneller wieder ins Rennen gehen konnte, aber wieder einholen und die Situation ergab sich erneut. Nun befand ich mich in einer Zwickmühle. Ich wollte unbedingt an ihm vorbeigehen aber nicht noch einen Crash riskieren. Ich versuchte es also im Offroadteil. Sehr optimistisch setzte ich mich in einer Steilkurve neben meinen Kontrahenten und berührte sein Hinterrad. Dadurch kam ich erneut zu Sturz. Mein Motorrad stand auf dem Kopf und ich lag im Dreck. Ich konnte zwar erneut am Rennen teilnehmen, verlor aber enorm viel Zeit dadurch und konnte die Ziellinie nur auf Platz 12 überqueren. Auch wenn der Motorradrennsport enorm hart ist, bringt die Brechstange gar nichts. Das war mir, spätestens nach diesem Rennen, klar…

Lauf 2:
Nach der Enttäuschung im ersten Lauf benötigte ich einige Zeit um runter zu kommen und mich aufs wesentliche konzentrieren zu können. Die 2,5 Stunden Pause bis zum zweiten Lauf reichten jedoch aus und ich ging wieder mit voller Motivation an den Start des zweiten Rennens. Mein Start war wieder gut und ich behielt Platz 6. Während des Rennens konnte ich zwei Plätze gut machen und kam auf Platz 4 durchs Ziel. Ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis.

Gesamtwertung:
Auch wenn der zweite Lauf wirklich OK war, versaute ich mir selbst die Wertung mit dem ersten Lauf. Alles in allem wurde ich dennoch noch 6ter in der Tageswertung.

Fazit:
Lauf 1: Flop, Lauf 2: Top!

Meine Leistung ist gut, jedoch fällt es mir zur Zeit schwer diese konstant bei den Rennen ins Ziel zu bringen. Trotzdem bin ich natürlich immernoch motiviert und freue mich bereits auf die nächsten Rennevents. MEINE ZEIT WIRD KOMMEN! 😉

Jetzt ist 1 Monat Sommerpause und dann geht es in Tschechien (Vysoke Myto) weiter.

Vielen Dank an alle Sponsoren, mein Team, meine Eltern und meine Freundin für die Unterstützung auch an diesem Rennwochenende!