Rennbericht Cheb (CZE) – 2017


Wir sind zurück aus Tschechien, wo am vergangenen Wochenende die dritte Station der Österreichischen Staatsmeisterschaft und zugleich die fünfte Veranstaltung des internationalen Grenzlandcups stattfand.

2017 ist wohl einfach nicht mein Jahr. „Zwei Motoren und 0 Punkte“ beschreiben das gesamte Wochenende schon ziemlich gut. Aber alles nach der Reihe:

Wir reisten schon am Mittwoch an, um bereits am Donnerstag erste Trainingsfahrten machen zu können. Da ich wie berichtet schon die ganze Saison mit dem Bike-Setup kämpfe, stand Erfahrungen sammeln und viel über das Motorrad lernen an oberster Stelle. Der Donnerstag viel dann jedoch buchstäblich ins Wasser. Der starke Regen verhinderte ein sinnvolles Training.

Am Freitag spielte das Wetter mit und es war sogar der Offroad-Teil trotz des starken Regens an den vergangenen Tagen problemlos befahrbar. Ich fuhr einige Trainings mit jeweils anderem Setup um herauszufinden welche Komponenten wie zusammenspielen und versuchte zumindest eine gute Basiseinstellung zu finden. Das Chattering beim Anbremsen von Kurven machte mir das Leben extrem schwer, aber die Rundenzeiten wurden immer besser und ich versuchte mich damit abzufinden. Am Ende des Tages konnten wir, auch wenn die Abstimmung weit entfernt von perfekt war, ein halbwegs akzeptables Ergebnis erreichen.

Am Samstag dann die Trainings in den Rennklassen und das Qualifying. Für die Trainings nahmen wir nur noch kleine Einstellungsänderungen vor und ich konzentrierte mich eher darauf, mit dem Vorhandenen schnelle Runden zu fahren. Ich muss zugeben, dass ich zu diesem Zeitpunkt sehr deprimiert war. Klar hängen die Rundenzeiten stark vorm Können des Fahrers ab, aber wenn ich zurückdenke wie gut das Setup meines letztjährigen Motorrads funktionierte, musste ich einsehen, dass dies mit meinem heurigen Bike einfach nicht möglich und ein Fahren um vordere Plätze nicht realistisch ist. Jammern hilft in einer solchen Situation jedoch auch nicht und ich versuchte im Qualifying trotzdem mein Bestes zu geben.

Zunächst fuhr ich so auf Platz 13 rum, konnte dann in einer freien Runde eine gute Zeit fahren und landetet auf P10 mit realen Chancen auf P9. Ich fuhr motiviert aus der Boxengasse und drückte nochmal ordentlich an. Dann der erste Rückschlag: GETRIEBESCHADEN! Das Bike war hinüber und die Fortsetzung des Qualifyings nicht möglich. Somit blieb mir der 10. Startplatz (dritte Startreihe) für die beiden Rennläufe am Sonntag.

Am Sonntag bekam ich ein neues Motorrad (Vielen Dank nochmal an Meggi!), mit welchem ich die Rennen fahren sollte. Mir blieben also lediglich 10 Minuten im Warm-Up am Morgen, um mich auf das neue Bike einzustellen und es grob auf mich abzustimmen.

Rennen 1:

Ich hatte einen super Start, und konnte gleich ein paar Plätze gutmachen. Dort blieb ich auch, bis mich meine Pechsträne wieder einholte. Durch die harte Landung nach einem weiten Sprung verschob sich der Unterfahrschutz des Motorrads nach hinten und klemmte sich unter die Fußhebel (Schaltung und Hinterbremse). Das Schalten war dadurch nur noch sehr umständlich (durch mehrere Versuche und Blick auf den Schalthebel um mit dem Fuß am Schutz vorbeizukommen) möglich. Die Hinterbremse konnte ich gar nicht mehr verwenden, was vor allem im Offroad ein großer Nachteil war. Jede Runde verlor ich dadurch mehr Plätze bis ich im hinteren Drittel des Feldes angelangt war. Dort konnte ich mit dem defekten Motorrad gut mitfahren und ich hatte die Hoffnung zumindest ein paar Punkte aus diesem Lauf mitnehmen zu können. Kurz darauf der nächste Rückschlag. MOTORSCHADEN! Das Hinterrad blockierte und somit war klar, auch das zweite Motorrad ist hinüber.

Rennen 2:

Ich hatte kein Motorrad und auch keinen weiteren Motor für den zweiten Lauf zur Verfügung und verzichtete deshalb auf den Start im zweiten Rennen.

Die Motoren zu reparieren ist für das Team von X-Moto kein Problem, aber die verlorenen Punkte durch einen technischen Ausfall bedeuten den Tod für die Gesamtwertung in der Meisterschaft. Auf welchem Platz ich aktuell stehe muss erst ausgewertet werden, jedoch wird es wahrscheinlich sogar schwer unter den TOP 10 zu bleiben…

Die restliche Saison wird also eher dazu dienen Erfahrungen zu sammeln, Teile und Einstellungen zu testen und viel für 2018 zu lernen. An dieser Stelle nochmal einen riesigen Dank an alle Sponsoren und Unterstützer die mir helfen, auch wenn es mal nicht so läuft. Auch bei meiner Familie, die mir bei fast allen Rennen zur Seite steht und unterstützen, wo sie nur können möchte ich mich bedanken!!