Rennbericht Cheb (CZE) – 2019
Zurück aus Cheb (CZE). Wie jedes Jahr fand ein Event der Österreichischen SuperMoto Staatsmeisterschaft in Verbindung mit einer Veranstaltung des Internationalen SuperMoto Grenzlandcups auch heuer in Cheb (Tschechien) statt. Diesmal reisten wir bereits am Mittwoch an um den Donnerstag und den Freitag für freie Trainings ohne Druck nützen zu können, bevor am Samstag und Sonntag dann wieder um Zeiten und Positionen bei den Rennen gekämpft werden sollte. Die Trainingstage fingen sehr gut an. Vor allem der komplett neu gestaltete Offroadteil dieser permanenten Rennstrecke war sehr cool zu fahren. Zudem war die Stimmung im Fahrerlager sehr entspannt an diesen Tagen – fast wie Urlaub.
Da man auf dieser Rennstrecke auch Kart fahren kann organisierte der Rennveranstalter eine Challenge: Am Freitag Abend konnten wir bis 24:00 mit Leihkarts über die Strecke heizen. Jener Fahrer der die schnellste Rundenzeit schafft, gewinnt 12 Flaschen Sekt. Schlussendlich erzielten mein Buddy Luca Reichenfelser (Top Fahrer der S3 Junioren, ebenfalls Team X-Moto Race Department Tirol Pilot und natürlich Tiroler) und ich die exakt gleiche schnellste Rundenzeit von allen (1:13:193) und wir teilten uns den Sieg mit jeweils 6 Flaschen Sekt. Der erste Erfolg war uns also bereits am Freitag sicher 😀
Am Samstag startete dann das „normale“ Rennwochenende. Nach zwei freien Trainings am Samstag sollte am späten Nachmittag wieder das Qualifying ausgetragen werden, um die Startplätze für die beiden Rennläufe am Sonntag fest zu legen. Kurz vor diesem Zeittraining begann es zu regnen. Aufgrund des zuvor auf der Strecke liegenden Staubes und der relativ glatten Asphaltoberfläche herrschten nun extrem rutschige Bedingungen. Alle Fahrern waren sich der Gefahr bewusst und wollten lediglich gezeitete Runden ohne viel Risiko erreichen, da es am Sonntag wieder trocken sein sollte. Auch ich ging mit dieser Einstellung ins Qualifying. Die Einführungsrunde war schon sehr rutschig. Auch die zweite Runde wollte ich zum Testen des Griplevels verwenden, doch soweit sollte ich gar nicht kommen. Bei einer Motorsportart wie SuperMoto, wo keinerlei elektronische Helferlein wie Traktionskontrollen, ABS, usw. zum Einsatz kommen, wird jeder Fehler des Fahrers sofort bestraft. Beim Rausbeschleunigen aus einer Kurve brach mein Hinterrad aus und das Motorrad stellte sich sofort quer. Ich versuchte noch das Bike in den Griff zu bekommen, kassierte jedoch einen anständigen Highsider und wurde nach vorne über den Lenker geschleudert. Nach einem Vorwärtssalto in der Luft prallte ich sehr hart mit meinem Rücken und dem Hinterkopf auf der Rennstrecke auf. Ein Weiterfahren war leider nicht mehr möglich. Dank meines VISAGE-Leders mit integrierten Protektoren von Sas-Tec war mein Rücken trotz des Aufschlags komplett unversehrt. Natürlich trug ich auch einen Top-Helm der meinen Kopf gut schützte. Meine Halswirbelsäule war ebenfalls OK, dank meines Neckbrace von Ortema. Trotzdem wurde ich über Nacht im Krankenhaus in Cheb überwacht und diversen neurologischen Untersuchungen unterzogen, um mögliche Folgeschäden ausschließen zu können. Mittlerweile bin ich wieder zu Hause und muss mich schonen. Diese Woche schone ich mich, nächste Woche bin ich für 5 Tage mit meiner Freundin auf Entspannungsurlaub und anschließend bin ich sicherlich wieder fit für das nächste Rennen in 2,5 Wochen. Alles in Allem nochmal gut gegangen. Vielen Dank an alle Beteiligten: Streckenposten, Ersthelfer, meine Familie und Freunde vor Ort, die anderen Fahrer, die Ärzte und Pfleger im Krankenhaus und alle die mir sonst noch zu diesem Zeitpunkt geholfen haben.
Schlussendlich alles halb so wild und ich bin bereits wieder motiviert für das nächste Meisterschaftsrennen in Fuglau.
Die Meisterschaftswertung ist durch diesen Totalausfall natürlich dahin, trotzdem werde ich bei den restlichen Rennen der Saison 2019 alles geben und 2020 wieder auf die Meisterschaftswertung gehen.
„Unkraut vergeht nicht“; In diesem Sinne – Ihr hört von mir 😉